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"Am Sonntag werde ich mich unweit Kleve in einem kleinen Ort
aufhalten, wo Sie zu meiner Freude ganz der Meinige sein können.
Falls Ihr Anblick mich nicht heilt, gehe ich auf der Stelle beichten."
- Friedrich II. an Voltaire, 6. 9. 1740
Tagung:
"...nur in Europaisch so ausdrüken"
Sprachen, Politik und Geselligkeit im Varnhagenschen Kreis
Termin: 1.
- 3. Oktober 2004
Ort: Schloß
Gnadenthal bei Kleve
http://www.gnadenthal.de
Tagungsprospekt und Anmeldeformular:(Acrobat Reader erforderlich)
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Schirmherrin: Dr. Barbara Hendricks MdB
Gefördert durch die Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften
und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung
für Kultur und Medien; Ingeborg Dähne (Villa Belriguardo)
und

In Kooperation mit dem Niederländischen Germanistenverband
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Vereniging van Germanisten aan de Nederlandse Universiteiten und
Die Salongesellschaft.
Im Salon des Ehepaars Varnhagen verkehrten viele Reisende, wurden
viele Sprachen gesprochen. Der schwedische Gesandte Brinckmann oder
der Amerikaner Albert Brisbane diskutierten hier über Politik
und Literatur.
Kosmopoliten wie Alexander von Humboldt und der Fürst von Pückler-Muskau
berichteten von ihren Erlebnissen. Durch journalistische Publikationen
wurden europäische und transatlantische Gesprächsthemen
aus dem Varnhagenschen Kreis in die Öffentlichkeit des Vormärz
getragen:
Saint-Simonismus, Emanzipation des Judentums, griechischer Unabhängigkeitskampf
oder Abschaffung der Sklaverei.
Ein Tagungsprojekt der Varnhagen Gesellschaft e. V. will die Linien
dieses Transfers nachzeichnen und untersuchen, wie - in einer Ära
zunehmender nationaler Beschränktheit - europäische Perspektiven
eröffnet wurden.
Rahel und Karl August Varnhagen korrespondierten über Sprachgrenzen
hinweg und waren in den Literaturen der Welt zu Hause. Sie übersetzten
u. a. Gedichte Goethes ins Französische, bearbeiteten Racines
Drama Andromache und interpretierten als erste in Deutschland die
Werke Puschkins. Rahels Schwägerin Rosa Maria Assing und ihre
Töchter Ottilie und Ludmilla Assing leisteten ebenfalls weltliterarische
Vermittlung: mit Übertragungen altfranzösischer Lieder
der Troubadours, politischer Schriften von Mazzini oder der Autobiographie
des afroamerikanischen Bürgerrechtlers Frederick Douglass.
Zeugnisse dieses Austauschs sind in den Briefen und Manuskripten
der Varnhagen von Enseschen Sammlung überliefert.
Nach "Rahel Varnhagen und ihre Schwestern" (23.-25. Oktober
1998,
Evangelische Akademie Iserlohn) und "Ludmilla Assing in Florenz"
(21.-22. April 2000, Villa Romana, Florenz) wird dies unsere 3.
Konferenz sein.
Schloß Gnadenthal ist vom Hauptbahnhof Kleve sowie von Nijmwegen
(Niederlande) mit dem Bus zu erreichen. Für Teilnehmer aus
dem Ausland bietet sich der Flughafen Niederrhein in Weeze an, der
von Berlin und London aus angeflogen und u.a. von der Fluglinie
Ryan Air genutzt wird (Frühbucherrabatt ausnutzen!).
Schloß Gnadenthal bietet Übernachtung mit Vollverpflegung
(4 Mahlzeiten)
in Zwei- bis Dreibettzimmern zu 49 Euro p. P. an (Einzelzimmerzuschlag
+15 Euro).
Dort wird am 2. Oktober auch unser Tagungsort sein.
Für Sonntag, den 3. Oktober 2004 ist u. a. ein Ausflug nach
Schloß Moyland geplant, wo sich am 11. September 1740 Friedrich
der Große und Voltaire erstmals begegnet sind.
Varnhagen Gesellschaft e. V.
Weisshausstr. 17
D-50939 KÖLN
Tel. ++49 (0) 221 42 54 30
Fax ++49 (0) 22 33 69 27 31
e-mail: gesellschaft@varnhagen.info
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Nikolaus Gatter
Varnhagen Gesellschaft e. V.
(Vorsitzender)
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